Die Dokumentation der Opfer der NS-Herrschaft
in der Stadt Hameln und im Landkreis Hameln-Pyrmont
 

2.  Die Opfer unter den Gefangenen des Zuchthauses Hameln

     Todesorte 1 (in Hameln, in Holzen und auf Todesmärschen)

2.1  Zuchthaus Hameln und andere Todesorte in der Stadt

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Bo, Albert

Franzose, wurde am 30. Juni 1921 in Paris geboren. Der Angestellte wohnte in Marseille, 13 Rue Jeanne Chantal.
Seit Mai 1942 saß Bo wegen „Fahnenflucht“ in Haft. Nachdem er zunächst das KZ-ähnliche Straflager Aschendorfermoor im Emsland erduldet hatte, wurde Bo am 9. September 1942 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Albert Bo starb am 10. Januar 1945 im Zuchthaus. Er wurde auf dem "alten Kriegsgefangenenfriedhof" am Rande des Friedhofs Wehl bestattet (KGF A 45) und am 26. Oktober 1948 in seine Heimat umgebettet.

Böckeler, Franz Wilhelm Konrad

wurde am 7. August 1872 in Hannover geboren. Der Rentner wohnte in Hildesheim, Peinerstr. 32.
Seit Anfang 1937 in Haft, wurde Böckeler am 24. Februar 1938 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Franz Böckeler starb am 26. Januar 1940 im Zuchthaus-Lazarett.

Bockelmann, Georg

wurde am 6. April 1902 in Eschede im Kreis Celle geboren. Der Postschaffner wohnte in Uelzen, Meyerstr. 28.
Im September 1940 nach „Kriegssonderstrafrecht“ zu einer langjährigen Freiheitsstrafe verurteilt und anschließend für eine Woche in das Zuchthaus Hameln eingeliefert, wurde Bockelmann am 30. März 1941 erneut in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Georg Bockelmann starb am 28. Februar 1942 im Zuchthaus.

Böker, Heinrich Friedrich Ernst

wurde am 12. Oktober 1889 in Lenthe im Kreis Linden geboren. Der Arbeiter wohnte in Hannover, Engelbosteler Damm 60a.
Zehn Tage zuvor nach „Kriegssonderstrafrecht“ verurteilt, wurde Böker am 30. August 1944 in das Zuchthaus Hameln verlegt.
Heinrich Böker starb sechs Wochen später, am 11. Oktober 1944, im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl bestattet (F I/57).

Böttcher, Richard

wurde am 8. August 1883 in Schwerin geboren. Der Pensionär wohnte in Schwerin, Moltkestr. 102.
Grund und Zeitpunkt seiner Inhaftierung sind nicht bekannt.
Böttcher kam vermutlich im Zuge der Räumung frontnaher Strafanstalten im Osten am 15. Februar 1945 mit einem vielköpfigen Sammeltransport in das Zuchthaus Hameln, vermutlich aus dem Zuchthaus Brandenburg oder einer weiter östlich – so auch im besetzten Polen – gelegenen Strafanstalt. Er gehörte zu den über 40 Teilnehmern, die den Transport nicht lange überlebten.
Richard Böttcher starb nach der Befreiung am 15. April 1945 im Zuchthaus und wurde auf dem Friedhof Wehl ohne Sarg in einem doppelt belegten Grab bestattet (Feld C I/123).